SAGA – 288 Sozialwohnungen abgebaut

Im Dezember erhielt ich einen Brief von der SAGA. Meine Wohnung ist aus der Preisbindung rausgefallen und ab Januar 2013 wird die Miete erhöht – Jahr für Jahr! Eine Einverständniserklärung war beigefügt, die ich unterschreiben sollte.

Kurz darauf sprachen mich die ersten Nachbarn an, ob das denn rechtens sei.

Natürlich ist es das!

Obwohl der Senat 6.000 neue Wohnungen in Hamburg jährlich bauen will, davon viele Sozialwohnungen, werden gleichzeitig in der Sibeliusstraße 288 Sozialwohnungen abgebaut, weil sie aus der Preisbindung rausfallen. Das wird wohl nicht nur dort so sein.

Das erinnert ein wenig an den berühmten Elefanten im Porzelanladen, der vorn Porzelan aufbaut und es mit seinem Hintern wieder umstößt. die bisherigen Sozialwohnungen werden jetzt auf dem Freien Markt angeboten werden, mit kräftigen Mieterhöhungen.

Für Hartz IV-Empfänger und Niedriglohnempfänger heißt das wahrscheinlich – umziehen!

Einige Witwen sind inzwischen zu dem Ergebnis gekommen: „Die Kinder sind ja aus dem Haus und für mich allein ist die Wohnung inzwischen ja sowieso zu groß.“ Das mag sein, aber zu dem Preis den sie jetzt zahlen, werden sie wohl kaum eine Alternative finden, denn einige wohnen seit mehr als 30 Jahren hier.

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3 Antworten zu SAGA – 288 Sozialwohnungen abgebaut

  1. Ich gratulliere.Klartext! Hervorragend in Worte umgesetzt. Ihre Einblicke sind natürlich nett. Meine Wenigkeit ist ab jetzt ein regelmäßiger Gast für die Ewigkeit. Auf Wiedersehen. Wink an den Schoepfer. Baue den Blog immer fort für die Zukunft.

  2. Titus sagt:

    Ich frage mich, wieso Menschen die längst aus dem Sozialsstatus herausgewachsen sind
    imer noch in diesen Wohnungen wohnen? Sollte nicht jeder Mitbürger aus freien Stücken so eine Wohnung freiwillig räumen, wenn sich seine Einnahmesituation verbessert hat? Schließlich sind diese Wohnungen für Bedürftige. Mieter die diesen Status nicht mehr haben, belegen also Wohnraum den sozial Schwächere dringend benötigen und regen sich auf, wenn auch sie endlich „normale“ Mieten zahlen sollen?
    Ich finde es hochgradig unsozial von diesen Menschen, den sozial nicht mehr benötigten Wohnraum weiter für sich zu beanspruchen. Wer weitherhin in Not ist wird sicher einen §5 Schein und entsprechenden Wohnraum zur Verfügung gestellt bekommen- so er dann nicht von Mietern belegt ist, die eigentlich keinen Anspruch darauf haben.

    • Ricarda sagt:

      Hallo Titus,
      in aller Regel zahlen Personen, die keinen Anspruch mehr auf eine Sozialwohnung haben einen Zuschlag.

      Es wird nicht verlangt, wenn jemand Anspruch auf eine Sozialwohnung hat, dass er einen Umzug auf sich nimmt. Das stände von Aufwand und Kosten in keinem angemessenen Verhältnis und wäre nicht zumutbar.

      So bewohnen tatsächlich Menschen, die vor 30 Jahren Anspruch auf eine Sozialwohnung hatten, die damals als junge Eltern mit Kindern dort eingezogen sind, heute als Rentner noch 3-Zimmer-Wohnungen und machen aus dem Zimmer der Kinder ein Eßzimmer oder einen Hobbyraum.

      Müssten sie sich allerdings heute auf dem freien Wohnungsmarkt eine neue Wohnung suchen, würden sie oft wegen der zu kleinen Rente erneut zum Sozialfall werden. Das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

      Infrage käme nun vielleicht der Wohnungstausch. Davon machen schon viele SAGA-Mieter Gebrauch. Das ändert aber an der Gesamtzahl der in Hamburg vorhandenen Sozialwohnungen gar nichts.

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